Vorhang auf im neuen Theaterhaus

Nach Monaten des Umbaus und der Renovierung, nach dem Umzug sämtlicher Kostüme und Requisiten, beginnt nun offiziell der Kulturbetrieb im „Theaterhaus“ in der Marktstraße 12. Im ehemaligen Café Schoué hat das Kleine Stadttheater ein neues Domizil gefunden, wo man ungestört proben kann und wo auch kleine Aufführungen stattfinden werden.

Theaterleiterin Silvia Kirchhof hat für die kommenden Wochen und Monate ein abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt. Renommierte Kleinkünstler aus der Region werden ebenso auf der Bühne des Theaterhauses zu sehen sein wie die Ensemble-Mitglieder des Kleinen Stadttheaters. Kirchhof hat den Herbst 2018 unter das Thema „Beheimatet“ gestellt. Mehrere von ihr extra konzipierte Veranstaltungen beleuchten dabei den vielschichtigen Begriff „Heimat“ aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln.

Und hier ist das Programm für die noch verbleibenden Monate in 2018. Der Kartenvorverkauf für die Veranstaltungen startet am kommenden Montag.

 

Sommerfest des Historischen Vereins

Freitag, 3. August 2018, von 17 bis 22 Uhr: Der Historische Verein Gerolzhofen lädt zu seinem alljährlichen Sommerfest ein, das erstmals im und am Theaterhaus stattfindet. Die Besucherinnen und Besucher sind eingeladen, den Charme des historischen Hauses, in dem früher das Café Schoué beheimatet war, kennenzulernen. Eine Ausstellung, organisiert vom Stadtmuseum, stellt in Bild und Text die lange Geschichte des Gebäudes dar. Daneben gibt es auf der Bühne im großen Saal kleine kulturelle Schmankerl. Für zünftige Bewirtung ist gesorgt. Der Eintritt ist frei.

Tag der offenen Tür im Theaterhaus

Sonntag, 19. August, von 11 bis 18 Uhr: Am verkaufsoffenen Sonntag mit Food-Trucks und Oldtimer-Ausstellung öffnet auch das Theaterhaus seine Türen. Die Gäste erwartet in der besonderen Atmosphäre des historischen Gebäudes Kaffee und Kuchen, fränkisches Gänseschmalz und Frankenwein. Die Ausstellung zur wechselvollen Geschichte des denkmalgeschützten Hauses ist zu sehen.

Tag des offenen Denkmals

Sonntag, 9. September, von 14 bis 18 Uhr: Der bundesweite „Tag des offenen Denkmals” steht unter dem Motto „Entdecken, was uns verbindet”. Welche europäischen Einflüsse lassen sich in unserer Denkmallandschaft finden? Welche länderübergreifend tätigen Baumeister prägten unsere Städte und Dörfer? Ausgangspunkt für die angebotenen Sonder-Stadtführungen ist das Theaterhaus. Für zünftige Bewirtung ist gesorgt.

Aus der Reihe „Beheimatet“: Im Caféhaus

Donnerstag, 13. September, um 19.30 Uhr: Die Geschichte des Theaterhauses wird zum Thema dieses Abends. Das Caféhaus Schoué war einst eine zweite Heimat für viele Gerolzhöfer – und soll nun wieder zur Heimat werden. Zeitzeugen erzählen von damals und Ensemble-Mitglieder des Kleinen Stadttheaters lassen die alte Caféhaus-Atmosphäre wieder lebendig werden: mit Liedern, kleinen Spielszenen und mit Gedichten von Joachim Ringelnatz, Christian Morgenstern und Kurt Tucholsky. Für stilechte Bewirtung im Caféhaus-Flair ist gesorgt. Einlass ab 19 Uhr. Kosten: 12 Euro (ermäßigt und für Mitglieder des Historischen Vereins: 10 Euro).

Aus der Reihe „Beheimatet“: „Wenn?s läfft, nachert läfft?s“

Mittwoch, 26. September 2018, um 19.30 Uhr: Der Multifunktionsfranke Oti Schmelzer, bekannt aus fränkischen Kult-Sendungen wie „Fastnacht in Franken“ und „Kabarett in Franken“, gastiert im Theaterhaus. Mimenreich und wurzelecht parodiert Oti in seinem aktuellen Programm alles, was sich fränkisch anfühlt. Er, der sich das Paradies wie das Gesamtprachtfranken vorstellt, galoppiert dabei von einer Figur zur anderen. Mit seiner fränkisch-trockenen Art streift er die tiefsten Abgründe der fränkischen Volksseele. „Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht“: Oti Schmelzer obliegt es, solche fränkische Meisterzitate dem Rest der Menschheit darzulegen.

Der Abend klingt mit einem gemütlichen Wirtshaussingen aus. Für Bewirtung ist gesorgt. Einlass ab 19 Uhr. Kosten: 18 Euro (ermäßigt und für Mitglieder des Historischen Vereins: 16 Euro).

Aus der Reihe „Beheimatet“: „Wenn?s läfft, nachert läfft?s“

Donnerstag, 27. September 2018, um 19.30 Uhr: Oti Schmelzer aus Oberschwappach und Ensemble-Mitglieder des Kleinen Stadttheaters teilen sich die Gestaltung des Abends. Gemeinsam zeigen sie, was unsere fränkische Heimat so lebens- und liebenswert macht. Der Abend klingt mit einem Wirtshaussingen mit Bewirtung aus. Einlass ab 19 Uhr.

Kosten: 18 Euro (ermäßigt und für Mitglieder des Historischen Vereins: 16 Euro).

Aus der Reihe „Beheimatet“: Fränkisch in Wort, Musik und Speise

Freitag, 28. September 2018, um 19.30 Uhr: Was macht unsere fränkische Heimat so lebens- und liebenswert? Ensemble-Mitglieder des Kleinen Stadttheaters zeigen auf der Bühne, was ihnen an ihrer Heimat wichtig ist – mit kleinen Spielszenen, Volksliedern, alten Sagen, Versen und Geschichten von Heimatdichtern und mit Anekdoten aus der Heimat. Ein gemeinsames Erleben und Entdecken von Vertrautem und Unbekanntem. Den Abschluss des Abends bildet ein traditionelles Wirtshaussingen mit fränkischer Bewirtung.

Einlass ab 19 Uhr. Kosten: 12 Euro (ermäßigt und für Mitglieder des Historischen Vereins: 10 Euro).

100 Jahre Freistaat Bayern: der Versuch einer Bilanz

Mittwoch, 11. Oktober 2018, um 19.30 Uhr: Der Historische Verein „Geschichte für alle“ in Gerolzhofen lädt zu einem Vortrag von Dr. Wolfgang Reinicke vom Haus der Bayerischen Geschichte (München). Thema ist das 100-jährige Bestehen des Freistaats Bayern. Der Eintritt ist frei.

„Tango argentino“

Dienstag, 23. Oktober 2018, um 19.30 Uhr: Tango argentino ist getanztes Leben. Emotion pur. Durch den Abend im Saal des Theaterhauses führt der Gerolzhöfer Michael Brehm, selbst begeisterter Tangotänzer seit über 20 Jahren. Ein Schnupperkurs für Paare, Damen und Herren. Lust auf mehr? Kein Problem: Eine Anmeldung zu einem Tangokurs ist nach diesem Schnupperkurs möglich.

Einlass ab 19 Uhr. Kosten: sechs Euro (ermäßigt und für Mitglieder des Historischen Vereins: fünf Euro).

Aus der Reihe „Beheimatet“: Neue Heimat – alte Heimat

Donnerstag, 25. Oktober 2018, um 19.30 Uhr: In Gerolzhofen leben Menschen aus den unterschiedlichsten Regionen und Ländern. Alle haben hier eine neue Heimat gefunden. Einige von ihnen stellen auf der Bühne mit bunt gemischten Beiträgen ihre alte Heimat vor. Zu hören sind Lieder, Geschichten und Gedichte, unter anderem aus Norddeutschland und Berlin, aus Polen, Österreich und Syrien. Für Bewirtung ist gesorgt.

Einlass ab 19 Uhr. Kosten: zwölf Euro (ermäßigt und für Mitglieder des Historischen Vereins: zehn Euro).

Aus der Reihe „Beheimatet“: „Prinzessinnen im Drecke“

Donnerstag, 8. November 2018, um 19.30 Uhr: Bei dieser Theatercollage im Theaterhaus (Marktstraße 12) nehmen zwei Frauen, Katharina Ganz und Silvia Kirchhof, auf ihre ganz besondere Weise Verwundbarkeit in den Blick: mit Texten von Antonia Werr und den „Liedern eines armen Mädchens“ von Friedrich Hollaender. Antonia Werr, die Würzburger Gründerin der Ordensgemeinschaft „Dienerinnen der Kindheit Jesu“, ging in den Dreck: zu den jungen Frauen, die von der Gesellschaft an den Rand gedrängt wurden – den Prostituierten, Missbrauchten, den Armen, den Verbrecherinnen.

Katharina Ganz ist die Generaloberin der „Dienerinnen der Kindheit Jesu“ aus Kloster Oberzell und damit auch verantwortlich für das Antonia-Werr-Zentrum in St. Ludwig. Silvia Kirchhof tritt als Chansonsängerin gemeinsam mit ihrem Mann Achim Hofmann (Piano) im Duo „Café Sehnsucht“ auf. Die Theatercollage wurde bereits zweimal in der Johanniskapelle aufgeführt und wird aufgrund der großen Nachfrage nun nochmals wiederholt.

Einlass ab 19 Uhr. Kosten: zwölf Euro (ermäßigt und für Mitglieder des Historischen Vereins: zehn Euro).

Aus der Reihe „Beheimatet“: „Heimat – mal anders“

Freitag, 9. November 2018, um 19.30 Uhr: Die jungen Mädchen und Frauen aus dem Antonia-Werr-Zentrum in St. Ludwig verbindet ein gemeinsames Schicksal: Sie haben auf unterschiedliche, oft auf tragische Weise ihre angestammte Heimat verloren. In einem eigenen Theaterstück, das sie bei einem Workshop im Theaterhaus zuvor selbst umgesetzt haben, werfen die Mädchen ihren eigenen Blick auf den Begriff „Heimat“: witzig, schräg, nachdenklich, traurig, schrill – eben anders. Einlass ab 19 Uhr. Kosten: sechs Euro.

Ludwig Derleth: ein „Dichter von mystischer Wirkkraft“

Donnerstag, 15. November 2018, um 19.30 Uhr: Ludwig Derleth (1870 – 1948) hat mit Gerolzhofen nicht viel mehr zu tun, als dass er hier geboren wurde. Dennoch hält ihn seine Geburtsstadt wohl noch am stärksten in Erinnerung unter den vielen Orten, an denen er gelebt hat. Ein unbekannter und gänzlich verschollener Dichter ist Derleth indes keineswegs. Mit seinem Hauptwerk, „Der fränkische Koran“ hat er es zu einem Eintrag in Kindlers Literatur-Lexikon geschafft. Und Derleth hat fast ein ganzes Dichterleben lang auf Thomas Mann gewirkt, in mehreren literarischen Figuren Thomas Manns ist er zu erkennen. Der Germanist Norbert Finster zeigt in seinem Vortrag im Theaterhaus auf, wie Derleth aus seiner Kritik der konkreten Lebenswirklichkeit im frühen 20. Jahrhundert seinen Ästhetizismus im Zeichen eines kämpferischen Christentums entwickelte. Der Eintritt ist frei.

Aus der Reihe „Beheimatet“: Scotty Riggins – das Original aus Amerika

Samstag, 17. November 2018, um 19:30 Uhr: Kommt er auf die Bühne und singt die ersten Töne, atmet man tief durch und genießt: Scotty Riggins, das Original aus Amerika. Bereits im Alter von 14 Jahren hatte er mit seiner Band erste Auftritte im US-Bundesstaat Indiana. Es folgten zahllose Konzerte, vor allem in den Südstaaten, und erste Plattenaufnahmen. In seinem riesigen Repertoire von über 1600 Titeln gehört seine Liebe besonders den Songs des Bluegrass, Country, Folk und Swing. Das Motto des Künstlers, der heute in Würzburg lebt und Mitglied des Ensembles des Kleinen Stadttheaters Gerolzhofen ist, lautet: „Musik ist die universelle Sprache der Seele.“

Einlass ab 19 Uhr. Für Bewirtung ist gesorgt. Kosten: 15 Euro (ermäßigt und für Mitglieder des Historischen Vereins: 13 Euro).

Aus der Reihe „Beheimatet“: Markus Grimm im „Weihnachtsmärchen“

Donnerstag, 13. Dezember 2018, um 19.30 Uhr: Das „Weihnachtsmärchen“, der Klassiker von Charles Dickens mit nur einem Schauspieler im schwarzen Anzug auf einer leeren Bühne? Kann da weihnachtliche Stimmung aufkommen? Und ob! Wenn Markus Grimm sich der Sache annimmt. Der Schauspieler nimmt die Zuschauer mit auf eine Reise ins London des kaltherzigen Geschäftsmanns Ebenezer Scrooge, den nichts Menschliches rühren kann. Doch just am Weihnachtsabend gerät er unter gespenstischen Einfluss und wird mit seiner Vergangenheit und seiner Vergänglichkeit konfrontiert – eine Erfahrung, die ihn von Grund auf verändern wird. Sprachlich und darstellerisch virtuos wechselt Grimm dabei von Rolle zu Rolle, ist mal polternder Geist, mal alte Vettel, mal gebrechliches Kind. Diese außergewöhnliche Ein-Mann-Interpretation des Dickens-Klassikers zieht unwiderstehlich in ihren Bann.

Einlass ab 19 Uhr. Kosten: 18 Euro (ermäßigt und für Mitglieder des Historischen Vereins: 16 Euro).

Kartenvorverkauf ab Montag

Der Kartenvorverkauf für die Veranstaltungen startet am Montag, 30. Juli, bei der Touristinformation Gerolzhofen, Tel. (0 93 82) 90 35 12, und bei Margot Kirchhof unter Tel. (0 93 82) 85 02.

Lust auf Theaterspielen?

Bewerbung als Schauspielerin und Schauspieler für das Kleine Stadttheater sind jederzeit möglich.

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© Silvia Kirchhof